Dienstag, 8. Juli 2008

Ortsbegehung mit Paracom

am 07.07. um 13:00 Uhr traf ich mich mit dem Techniker von Paracom.

Dir Firma:
Die Firma Paracom hat ihren Firmensitz in der Eifel und arbeitet Bundesweit mit Microunternehmen als Vertriebs- und Servicestützpunkt zusammen. D.h. es sind meist immer zwei Leute die so ein Unternehmen bilden, einer für den Vertrieb und die Kundenbetreuung und einer für die Technik und die Inbetriebnahme neuer Stationen.

Paracom versucht immer eng mit den Gemeinden zusammen die Installationen vorzunehmen und errichtet die Anlagen bevorzugt an öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen. Diese Vorgehensweise ist schnell und meist unbürokratisch.

Ortsbegehung:
Ich bin zuerst mit dem Techniker zur Quelle unserer zukünftigen Internetversorgung gefahren(Deponie Wehren), dort haben wir uns umgesehen und besprochen, was wir bzw. die Gemeinde als "Vorleistung" bringen müsste:
  • Stromleitung + Glasfaser bis zum Fundament des Mastes (es werden nur 220V benötigt).
  • Mast muss für die Versorgung von Wehrden und Amelunxen auf den Deponieberg!?
  • Um Genehmigungsverfahren zu umgehen benutzt Paracom eine max. Masthöhe von 10 m, werden auf dem Deponieberg jemals Bäume gepflanzt, wenn ja, muss ein größerer Mast errichtet werden.
  • Bereitstellung der notwendigen Bandbreite auf der Glasfaser durch E-ON, Bezahlung/Berechnung an Paracom.
Von dort aus ging es weiter in das Oberdorf, dort haben wir die Platzierung der Verteilerstation für Wehrden besprochen. Danach ging es in die Fährklause, wo wir dann über die Standorte von Sende- und Empfangsanlagen diskutiert haben, damit auch weitere Ortschaften über diese Maßnahme erschlossen werden können. Amelunxen kann vermutlich direkt über den Masten auf der Deponie versorgt werden, aber für die Versorgung von Drenke müssen wir sowieso eine Anlage am Rand der Ortschaft errichten. Somit brauchen wir 4 Anlagen, in den jeweiligen Ortschaften müssen sich dann je Anlage mind. 35 Abnehmer finden, damit die Errichtung ohne Wirtschaftlichkeitslücke erfolgen kann. (Das Wort "Wirtschaftlichkeitslücke" wird mein Unwort des Jahres 2008!) Somit kommen wir auf mind. 140 Abnehmer in den Ortschaften (Amelunxen, Drenke und Wehrden).

Die Ortschaften Jakobsberg, Rothe, Tietelsen und Haabrück können über eine bereits existierende Anlage von Hohenwepel aus versorgt werden. Die Richtfunkstrecke über 15Km wird seitens Paracom geprüft, geographisch ist es kein Problem.

Ich habe mit Google-Maps(TM) eine grobe Netzplanung gemacht, angelehnt an unsere Messungen mit der TOP50-Software von Paracom. Auch hier ist es nur eine grobe Planung, die realen Gegebenheiten können nur durch eine Besichtiung vor Ort und durch den Einsatz von zwei Messfahrzeugen ermittelt werden.

Technik:
Die eingesetzte technologie entspricht dem, was die Firma Skytron ebenfalls nutzt. Paracom ist nach den ersten Versuchen mit WLAN-technik auch sehr schnell zu dem Entschluss gekommen eine eigene Funk-Infrastruktur zu entwickeln. Wie Skytron verwendet Paracom auch das 5 GHz Band. Die Empfänger an den Häusern sind Richtfunksysteme, diese gibt es in zwei Größen (ca. 20x20cm und 40x40cm) und werden je nach geographischer Lage eingesetzt. Die Antennen sind aktiv und werden über POE (Power over Ethernet) mit Strom versorgt. Am Ende kann direkt ein PC oder ein Router angeschlossen werden, somit ist die Verteilung im Haus mit Kabel oder W-LAN möglich. Die Reichweite der Antennen beträgt 4 bzw. 7 Km zur Versorgungsstation.

Preise:
Eine Aufstellung der Preise findet Ihr auf der Internetseite von Paracom.

Bedingungen:

Für die Errichtung einer Sende- und Empfangsanlage benötigt Paracom mind. 35 Kunden, lässt sich dies in einer Ortschaft nicht erreichen, so entsteht eine Wirtschaftlichkeitslücke. Diese kann durch die Gemeinde durch Fördermittel von Bund und Land geschlossen werden. Ich vermute jedoch, das dies nicht notwendig sein wird.

Unterm Strich war es ein positives Treffen, ich hatte auch die negativen Berichte über Paracom im Internet angesprochen und man hat mir versichert, dass es sich dabei um Einzelfälle handelt. Insgesammt betreut Paracom jetzt über 3000 Kunden in unserem Bereich und ist auch sehr intensiv mit dem Kreis Höxter im Gespräch. Die Lösung ist insgesamt etwas günstiger als die von Skytron, aber technisch genauso leistungsfähig. Wie fit beide Anbieter für die Zukunft sind, kann ich nicht einschätzen. Auf die nächsten fünf Jahre gesehen, können wir mit diesen Lösungen auf jeden Fall arbeiten.

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Im Internet wimmelt es von Negativmeldungen über Paracom.
Hier ein paar Kritikpunkte, die auftauchen:

-in 1,5 Jahren über 1Monat Ausfallzeit

-mehrtägige Nichtverfügbarkeit des Netzes

-Downloadgeschwindigkeit tageszeitweise unter Analogniveau

-letzter immer noch währender Ausfall dauert schon über 10 Tage

-unangekündigter Standardwechsel beim Provider-dadurch auch bedingter Frequenzwechsel

-Telefonanrufe beim Provider werden falsch bzw. interessenlos beantwortet

Hauptmanko scheint die Downloadgeschwindigkeit zu sein. Wenn diese unter der jetzigen Verfügbarkeit liegt, können wir es gleich lassen.

Gruß

Peter

Anonym hat gesagt…

Auf diese Meldungen habe ich im Gespräch (siehe Posting) auch hingewiesen. Bei näherer Betrachtung stellt man aber fest, dass es immer die selben Personen sind. Paracom ist etwas aktiver und hat schon eine menge Kunden, da sind immer welche bei, bei denen die geographischen Bedingungen nicht passen. Grade mit einer funkbasierten Lösung wird man nicht jeden erreichen können.

Ich halte noch einmal Rücksprache mit dem Bürgermeister von Waldeck, dass Rathaus ist auch via Paracom versorgt.

Grundsätzlich wird im Internet viel über Negativerfahrungen berichtet, positives fehlt leider oft.

Ich behalte das im Auge und verfolge einmal die Meldungen. Der Techniker sowie auch Herr Diehl konnten das entkräftigen, für die Betroffenen ist das natürlich keine große Hilfe.

Viele Grüße

Dirk Wellmann

Anonym hat gesagt…

Zu Skytron finden sich im Netz übrigens auch sehr "vielfältige" Meinungen; das Spektrum reicht da von "extrem schlecht" über "akzeptabel" (was SDFL und VoIP angeht) bis "sehr gut" (zu HDFL).

Einfach mal bei onlinekosten.de oder kein-dsl.de nach Skytron suchen ... und sich wirklich ALLE jüngeren Beiträge anschauen. Und im Hinterkopf behalten, dass dieses gesammelte Feedback zu Skytron von Nutzern kommt, die in der Regel nicht weiter als 50 km vom Firmensitz entfernt leben.

Man rechne mal hoch, wie es mit der Zufriedenheit aussehen dürfte, wenn ein Techniker 4,5 Stunden braucht, um einen defekten Sender auszutauschen.

Anonym hat gesagt…

@Anonym,
na,ja, auch Paracom wird es wohl kaum unter 4,5 Stunden schaffen. Damit müssen wir rechnen, dass so ein Zugangnspunkt auch mal ausfallen kann und dann wird es auch einen Tag dauern.

Hinsichtlich stabilität und Verfügbarkeit sind wir hier in Deutschland sehr verwöhnt und da ist das Kabel die sicherste Variante, aber auch die teuerste.

Viele Grüße

Dirk

Anonym hat gesagt…

@ anonym
Es wäre schön, auch wenn die Möglichkeit besteht anonym zu posten, zu erfahren, wer auf Kommentare antwortet. Das macht die Sache für alle Beteiligten seriöser. Die Thematik ist einfach zu wichtig. Bitte den Namen angeben. Ich mache das ja auch.

Viele Grüße

Peter