Dienstag, 15. Juli 2008

Funkverbindung andersrum?

Nachdem gestern onlinekosten.de über eine neue Technologie berichtet hatte, zieht nun auch das Onlinenewsportal heise.de mit weiteren Details über ein neues Verfahren nach.

Kurz zusammengefasst und kommentiert: Der Haken an einer Funkversorgung ist der, dass die Anwender / Haushalte hohe Kosten für die Installation der Anlage in Kauf nehmen müssen. Diese Kosten sind insgesamt betrachtet jedoch wesentlich günstiger als ein Kabel zwischen der nächstgelegenden Ortsvermittlungsstelle (OVS) und der Ortschaft zu legen.
Das neue Verfahren macht es anders. Es verbindet die OVS und eine zentrale Station in der Ortschaft mit einer Funktechnologie. Von der zentralen Stelle in der Ortschaft wird dann die Unterverteilung über das bestehende Telefonnetz, also über einen DSL Anschluss realisiert. So spart man sich die Kosten für die teuren Erdarbeiten und kann die Gemeinde trotzdem mit Breitband versorgen.

Der Vorteil liegt auf der Hand: Der Kunde kann weiterhin seine bestehenden DSL Komponenten nutzen und es entstehen ihm keine weiteren Kosten durch die Installation von irgendwelcher Funkhardware. Dagegen wirkt das Argument, dass über dieses Verfahren maximal 2 MBit/s in den Haushalten empfangen werden können, was nicht ganz unseren Vorstellungen für eine echte Breitbandversorgung entspricht. Aber es ist eine Alternative, die die Vorteile beider Technologien vereint und daraus einen Kompromiss schließt.

Was haltet ihr davon?

Dienstag, 8. Juli 2008

Ortsbegehung mit Paracom

am 07.07. um 13:00 Uhr traf ich mich mit dem Techniker von Paracom.

Dir Firma:
Die Firma Paracom hat ihren Firmensitz in der Eifel und arbeitet Bundesweit mit Microunternehmen als Vertriebs- und Servicestützpunkt zusammen. D.h. es sind meist immer zwei Leute die so ein Unternehmen bilden, einer für den Vertrieb und die Kundenbetreuung und einer für die Technik und die Inbetriebnahme neuer Stationen.

Paracom versucht immer eng mit den Gemeinden zusammen die Installationen vorzunehmen und errichtet die Anlagen bevorzugt an öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen. Diese Vorgehensweise ist schnell und meist unbürokratisch.

Ortsbegehung:
Ich bin zuerst mit dem Techniker zur Quelle unserer zukünftigen Internetversorgung gefahren(Deponie Wehren), dort haben wir uns umgesehen und besprochen, was wir bzw. die Gemeinde als "Vorleistung" bringen müsste:
  • Stromleitung + Glasfaser bis zum Fundament des Mastes (es werden nur 220V benötigt).
  • Mast muss für die Versorgung von Wehrden und Amelunxen auf den Deponieberg!?
  • Um Genehmigungsverfahren zu umgehen benutzt Paracom eine max. Masthöhe von 10 m, werden auf dem Deponieberg jemals Bäume gepflanzt, wenn ja, muss ein größerer Mast errichtet werden.
  • Bereitstellung der notwendigen Bandbreite auf der Glasfaser durch E-ON, Bezahlung/Berechnung an Paracom.
Von dort aus ging es weiter in das Oberdorf, dort haben wir die Platzierung der Verteilerstation für Wehrden besprochen. Danach ging es in die Fährklause, wo wir dann über die Standorte von Sende- und Empfangsanlagen diskutiert haben, damit auch weitere Ortschaften über diese Maßnahme erschlossen werden können. Amelunxen kann vermutlich direkt über den Masten auf der Deponie versorgt werden, aber für die Versorgung von Drenke müssen wir sowieso eine Anlage am Rand der Ortschaft errichten. Somit brauchen wir 4 Anlagen, in den jeweiligen Ortschaften müssen sich dann je Anlage mind. 35 Abnehmer finden, damit die Errichtung ohne Wirtschaftlichkeitslücke erfolgen kann. (Das Wort "Wirtschaftlichkeitslücke" wird mein Unwort des Jahres 2008!) Somit kommen wir auf mind. 140 Abnehmer in den Ortschaften (Amelunxen, Drenke und Wehrden).

Die Ortschaften Jakobsberg, Rothe, Tietelsen und Haabrück können über eine bereits existierende Anlage von Hohenwepel aus versorgt werden. Die Richtfunkstrecke über 15Km wird seitens Paracom geprüft, geographisch ist es kein Problem.

Ich habe mit Google-Maps(TM) eine grobe Netzplanung gemacht, angelehnt an unsere Messungen mit der TOP50-Software von Paracom. Auch hier ist es nur eine grobe Planung, die realen Gegebenheiten können nur durch eine Besichtiung vor Ort und durch den Einsatz von zwei Messfahrzeugen ermittelt werden.

Technik:
Die eingesetzte technologie entspricht dem, was die Firma Skytron ebenfalls nutzt. Paracom ist nach den ersten Versuchen mit WLAN-technik auch sehr schnell zu dem Entschluss gekommen eine eigene Funk-Infrastruktur zu entwickeln. Wie Skytron verwendet Paracom auch das 5 GHz Band. Die Empfänger an den Häusern sind Richtfunksysteme, diese gibt es in zwei Größen (ca. 20x20cm und 40x40cm) und werden je nach geographischer Lage eingesetzt. Die Antennen sind aktiv und werden über POE (Power over Ethernet) mit Strom versorgt. Am Ende kann direkt ein PC oder ein Router angeschlossen werden, somit ist die Verteilung im Haus mit Kabel oder W-LAN möglich. Die Reichweite der Antennen beträgt 4 bzw. 7 Km zur Versorgungsstation.

Preise:
Eine Aufstellung der Preise findet Ihr auf der Internetseite von Paracom.

Bedingungen:

Für die Errichtung einer Sende- und Empfangsanlage benötigt Paracom mind. 35 Kunden, lässt sich dies in einer Ortschaft nicht erreichen, so entsteht eine Wirtschaftlichkeitslücke. Diese kann durch die Gemeinde durch Fördermittel von Bund und Land geschlossen werden. Ich vermute jedoch, das dies nicht notwendig sein wird.

Unterm Strich war es ein positives Treffen, ich hatte auch die negativen Berichte über Paracom im Internet angesprochen und man hat mir versichert, dass es sich dabei um Einzelfälle handelt. Insgesammt betreut Paracom jetzt über 3000 Kunden in unserem Bereich und ist auch sehr intensiv mit dem Kreis Höxter im Gespräch. Die Lösung ist insgesamt etwas günstiger als die von Skytron, aber technisch genauso leistungsfähig. Wie fit beide Anbieter für die Zukunft sind, kann ich nicht einschätzen. Auf die nächsten fünf Jahre gesehen, können wir mit diesen Lösungen auf jeden Fall arbeiten.

Dienstag, 1. Juli 2008

Umfrage der Verbraucherzentrale

Hier auch eine weitere Umfrage der Verbraucherzentrale zum Thema Internet- und Telekommunikationsleistungen:

Schnelles Surfen, Telefonieren und Fernsehen via Internet: Bei den Verbraucherzentralen häufen sich nach eigenen Angaben die Beschwerden über DSL-Anschlüsse und andere Aspekte der Telekommunikation. Daher wollen sie die Schwachstellen bundesweit genauer unter die Lupe nehmen und starten am 1. Juli 2008 eine bundesweite Online-Umfrage zum Thema "Mit Highspeed ins Internet – Lust oder Frust?", wie die Verbraucherzentrale Hessen (VZH) ankündigte.

Im harten Wettbewerb um Breitbandzugänge ins Internet kämpften die Anbieter um jeden Kunden, wobei nicht alle angepriesenen Leistungsversprechen eingehalten würden. Häufig bleibe auch die Unterstützung der Kunden auf der Strecke. So klagten Verbraucher über Probleme bei der Anmeldung und Vertragsabwicklung, über lange Wartezeiten bei der Einrichtung des Anschlusses und der Störungsbeseitigung, über teure und ständig besetzte Service-Hotlines sowie über die Qualität und die Geschwindigkeit des DSL-Anschlusses. Manche Kunden sollten für hohe Bandbreiten zahlen, die aus technischen Gründen gar nicht bereitgestellt werden. Anbieterwechsel führten oft dazu, dass Kunden wochen- oder monatelang komplett ohne Telefon und DSL dastünden, berichtete die VZH.

Unter www.verbraucher.de können Interessenten im Rahmen der Online-Befragung ab heute bis einschließlich 7. September 2008 von ihren Erfahrungen berichten. (dpa) (heise)

Bayern investiert 19 Millionen bis 2010!

Hier das Zitat aus einem aktuellen Heiseartikel:
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Während es in Bayerns Städten inzwischen flächendeckend schnelle Internetverbindungen gibt, hapert es auf dem Land mit DSL-Anschlüssen und anderen Hochgeschwindigkeitstechnologien. Da sich die Erschließungskosten für die Telekomunternehmen vielerorts nicht rechnen, will die Staatsregierung bis Ende 2010 rund 19 Millionen Euro Zuschüsse zur Verfügung stellen, um die Versorgung mit Hochgeschwindigkeitsinternet zu gewährleisten.
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Den ganzen Artikel findet Ihr bei heise.de